Schlechte Beratung durch Bausparkassen

Kreditzinsen sind für Bausparer niedriger als jemals zuvor. Allerdings sind die günstigen Zinsen auch nicht hilfreich, wenn Kunden diese aufgrund einer schlechten Beratung nicht gut zu ihren Gunsten nutzen können. Deshalb hat die Stiftung Warentest nunmehr 17 Bausparkassen unter die Lupe genommen. Das Resultat ist allerdings nur wenig erfreulich. Schließlich ist die LBS Schleswig-Holstein-Hamburg die einzige Bausparkasse, die gerade noch das Qualitätsurteil "gut" erhalten hat. Daran schließt sich die Alte Leipziger als beste deutschlandweite Kasse mit dem Qualitätsurteil "befriedigend" an. Die meisten Bausparkassen erhielten allerdings die Benotung "ausreichend". Die Serviceleistungen von drei Finanzeinrichtungen wurden sogar als "mangelhaft" eingestuft.

Schlechte Beratung durch Bausparkassen
Das Resultat ist für die Branche ein Armutszeugnis, stellte die Stiftung Warentest in ihrer Zeitschrift "Finanztest" fest

Die LBS Schleswig-Holstein-Hamburg geht als Testsieger hervor

Dieses Resultat ist für die Branche ein Armutszeugnis, stellte die Stiftung Warentest in ihrer Zeitschrift "Finanztest" fest. Die Expertenanalyse schriftlicher Offerten sowie von Testern ausgefüllter Protokollbögen weise sogar zumeist "grottenschlechte" Angebote vor. Hätten sich die Tester laut eigener Aussage an den Vorschlägen der Bausparberater orientiert, hätte sie der Immobilienerwerb häufig wesentlich mehr Geld gekostet oder wäre sogar unmöglich gewesen. Häufig war die Bausparsumme sogar so konzipiert, dass es bis zu 20 Jahre gedauert hätte, bis Kunden das Geld überhaupt erhalten hätten. Bei einigen Angeboten war der Bausparkredit im Verhältnis zur ersparten Geldsumme schlichtweg zu klein. Bei anderen Angeboten war die Darlehensrate viel zu hoch angesetzt. Zumeist erhielten die Kunden viel zu wenig Informationen über mit den Bausparangeboten verbundene Konditionen. Dadurch war es schlichtweg nicht möglich, Offerten verschiedener Anbieter miteinander zu vergleichen.

Die Idee hinter dem Bausparer ist für Häuslebauer dennoch lukrativ

Doch trotz der schlechten Testergebnisse möchte die Stiftung Warentest nicht das Konzept eines klassischen Bausparers kritisieren. Laut Meinung der Vereinigung ist und bleibt Bausparen ein gutes Konzept für alle Sparer, die zukünftig bauen oder eine Immobilie erwerben möchten. In diesem Fall häufen die Kunden über einige Jahre ein Guthaben bei der Bausparkasse an, um zu einem vereinbarten Zeitpunkt die Ersparnisse ausgezahlt zu bekommen und ein günstiges Darlehen zu erhalten. Einerseits bezahlen Bausparkassen zwar so gut wie keine Sparzinsen mehr. Doch im Gegenzug sichern die Finanzinstitute ihrer Klientel günstige Darlehenszinsen von 1,5 bis 3 Prozent für die Finanzierung zu.

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