Die Mieten steigen – welche Risiken verursacht das für Immobilieneigentümer?

Mieten-steigen

Bereits seit einigen Jahren warnen Immobilienexperten vor dem rasanten Preisanstieg, der sich auf dem deutschen Immobilienmarkt vollzieht. Doch mittlerweile prognostiziert das Institut der deutschen Wirtschaft ein Ende des mehrere Jahre anhaltenden Preisbooms. In diesem Zusammenhang weisen Immobilienspezialisten jedoch auf drei Risiken hin.

Werden auf dem Land zu viele Einfamilienhäuser erbaut?

Schenkt man den Aussagen des Instituts der deutschen Wirtschaft Glauben, birgt die aktuelle Situation des Immobilienmarkts für Eigentümer mehrere Gefahren. Ein Risiko besteht durch zu viele Einfamilienhäuser, die sich auf dem Land befinden. Ergänzend sind in Großstädten zu viele Studentenapartements angesiedelt. Dieses vermeintliche Risiko wird eventuell durch zu optimistische Erwartungen von Investoren für Immobilien ergänzt - Erwartungen, die sich beispielsweise auf Mietsteigerungen beziehen. Diese Befürchtungen äußert der IW-Immobilienspezialist Michael Voigtländer zusammen mit anderen Kollegen in einer aktuellen Studie. In dieser Untersuchung betonen Immobilienmakler und andere Branchenkenner beispielsweise, dass den Kalkulationen der Investoren unter anderem eine strenger werdende Mietregulierung zum Verhängnis werden könnte.

Mietpreise in Deutschland

Stadt Mietpreis in Euro pro m²
München 17,5
Frankfurt am Main 14
Stuttgart 13
Freiburg 12
Mainz 12
Inmgolstadt 12
Hamburg 12
Berlin 12
Heidelberg 12
Wiesbaden 12

Mieten steigen - Droht tatsächlich keine Immobilienblase?

Weiterhin gibt das Institut zu verstehen, dass es aktuell keine Gefahr für die Bildung einer Immobilienblase sehe. Laut Aussagen des Instituts deutscher Wirtschaft wird derzeit nicht zu viel gebaut. Außerdem betrachte die Vereinigung keine erhöhte Expansion für Immobiliendarlehen. In diesem Zusammenhang hat das Institut auf Papier festgehalten, hohe Chancen zu sehen, dass der derzeitige Immobilienboom "mit einer weichen Landung endet".

Zu viele kleine Apartements in Metropolen wie Frankfurt am Main

Dennoch betonen die Wissenschaftler, dass einige Bereiche des deutschen Immobilienmarkts größeren Risiken ausgesetzt sind. So verweist die Studie auf ein deutliches Überangebot ländlich gelegener Einfamilienhäuser. Laut Aussagen der Experten werden in ländlich gelegenen Landkreisen doppelt so viele Häuser errichtet, wie eigentlich benötigt werden. Aus dem Grund raten die Branchenkenner an, dass Investoren die Wohnobjekte auf dem Land mit Vorsicht betrachten sollten. Derartige Tendenzen sollten auch Immobilienmakler in ihre Vermarktungsstrategien einbeziehen. Ähnliches gilt für den Bedarf an kleinen Apartements, die aktuell weit über die erforderliche Anzahl erbaut werden. Insbesondere in Metropolen wie Frankfurt am Main sind die Wohnungen im Miniformat für Studenten dennoch zu teuer. Schließlich geht die Zahl der 18- bis 25-jährigen in den nächsten Jahren zurück. Damit ist auch eine Reduzierung der Studentenzahlen verbunden – eine Entwicklung, durch welche die Mieten für die sogenannten Mikroapartments zukünftig noch weiter ansteigen könnten.

Gesetzesänderungen durch die neue Regierung

Diese Entwicklung könnte in Großstädten wie Frankfurt am Main äußerst problematisch werden, mutmaßen Immobilienmakler und andere Brancheninsider. Aktuell werden in diesen Metropolen eineinhalb so viele Miniwohnungen erbaut, wie eigentlich benötigt werden. In anderen Städten wie Düsseldorf ist für ähnliche Wohnkonzepte gerade einmal ein Bedarf von rund zehn Prozent abgedeckt – eine Kluft, die weiter auseinandergeht. Als drittes Risiko aus der Sicht der Investoren und Immobilieneigentümer betrachten die Forscher eine etwaige Verschärfung der Mietregulierung. Diese Gesetzeslage könnte es zukünftig verhindern, Mieterhöhungen durchzusetzen. Inwiefern sich diese Prognosen bewahrheiten, wird die Zeit zeigen.

Sind Einfamilienhäuser tatsächlich ungenutzt?

Schließlich haben sich die Mieten in den vergangenen Jahren auch auf dem Land erhöht. Die Behauptung, auf dem Land existieren zu viele Einfamilienhäuser, sollte ebenfalls diskutiert werden. Insbesondere junge Familien entscheiden sich für diese Lebensform und nutzen die Immobilien zu ihren eigenen Zwecken. Deshalb ist ein Neubau oder Erwerb eines Bestandshauses noch immer eine gute Möglichkeit, den steigenden Mieten zu entkommen.

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