Immobilienpreise in Deutschland im Überblick

Statistiken der vergangenen Monate offenbaren, dass es auf dem deutschen Immobilienmarkt nur einen Trend gibt: nach oben. Die in den Vorjahren stark gestiegenen Immobilienpreise in Deutschland haben sich 2016 noch deutlicher gesteigert. Auf dieses Resultat verwies die Stiftung Warentest. Diesen Angaben zufolge mussten Käufer in eine Eigentumswohnung im Jahr 2016 durchschnittlich sieben Prozent mehr als im Vorjahr investieren. Der deutlichste Preisanstieg wurde in den Kreisen und Städten verzeichnet, in denen die Immobilienpreise bereits im Vorfeld am höchsten gewesen sind.

Überdurchschnittlich hohe Preisentwicklungen in München

Die höchste Preisentwicklung vollzog sich in der teuersten Stadt des Landes, in München. In dieser Stadt zogen die Immobilienpreise für eine Eigentumswohnung in Top-Lage noch einmal um elf Prozent an. Der zweithöchste Preisanstieg wurde in Berlin verzeichnet, ebenfalls mit einem Wert von elf Prozent. In Hamburg beliefen sich die Quadratmeterkosten für eine Eigentumswohnung in sehr guter Lage im Jahr 2016 auf 7.455 Euro. Dieser Immobilienpreis ist der zweithöchste im deutschlandweiten Vergleich. Im Gegenzug waren Immobilienpreise für Objekte in guten bzw. mittleren Lagen der Stadt mit Quadratmeterpreisen von 5.505 bzw. 4.985 Euro vergleichsweise günstig. Diese Preisentwicklung steht stellvertretend für einen Trend, der sich innerhalb Deutschlands abzeichnet. Die Wohnungen in den besten Lagen sind häufig bis zu 50 Prozent teurer als in mittleren und guten Lagen.

Immobilienpreise in Deutschland - Steigerung der Mietpreise in Deutschland von 2004 - 2014

  Stadt Steigerung der Mietpreise (von 2004 - 2014) in %
  Berlin 45
  Dresden 27
  München 27
  Nürnberg 25
  Frankfurt am Main 18
  Leipzig 10
  Köln 8
  Stuttgart 7
  Bremen 3

Mietpreise steigen ebenfalls an

Eine ähnliche Tendenz zeichnet sich bei Miet-Wohnungspreisen ab. Auch in diesem Segment wurde der höchste Anstieg bei Neuvertragsmieten bei einer sehr guten Ausstattung und Lage in München verzeichnet. In der bayerischen Metropole mussten Mieter mit einem Preisanstieg von 6,4 Prozent rechnen. Die zweithöchste Mieterhöhung wurde in Berlin mit einem Wert von 6 Prozent registriert. Kaufpreise für Einfamilienhäuser sind im Münchner Stadtgebiet mit einem Wert von 9.145 Euro pro Quadratmeter ebenfalls nicht zu übertreffen. Im Münchner Landkreis betrug der Immobilienpreis immerhin noch 6.860 Euro. Auf dem nachfolgenden Rang reihen sich Immobilien in Stuttgart mit einem Immobilienpreis von 6.255 Euro ein.

Kauf- und Mietpreise, die "nicht zu rechtfertigen" sind

  Stadt Mietpreis in Euro pro m²
  München 17,5
  Frankfurt am Main 14
  Stuttgart 13
  Freiburg 12
  Mainz 12
  Inmgolstadt 12
  Hamburg 12
  Berlin 12
  Heidelberg 12
  Wiesbaden 12

Im Dauertief befindliche Zinsen sowie Aussichten auf konsequent ansteigende Immobilienpreise in Deutschland ließen Immobilienkäufer hoffen. Dennoch lassen Immobilienmakler verlauten, dass die Immobilienblase schon bald zu platzen droht. Angaben der Bundesbank zufolge waren Haus- und Wohnungspreise in Städten schon 2016 um bis zu 30 Prozent überhöht. Statistiker sind sich einig, dass das Preisniveau für Immobilien in Top-A-Städten bereits jetzt kaum "mehr zu rechtfertigen" ist. Deshalb lohnt sich aktuell ein Immobilienerwerb nur bei einer langfristigen Nutzungsabsicht. Immobilienkäufer sollten sich sicher sein, dass sie das verwendete Kapital in den nächsten 15-20 Jahren für keine anderen Investitionen benötigen. Zudem spricht nichts gegen einen Aufschub des Kaufvorhabens, wenn ausreichend Eigenkapital vorhanden ist. Aufgrund des niedrigen Zinsniveaus gelten Immobilien trotz des Preisbooms in vielen Ortschaften noch als erschwinglich. Dadurch ist die monatliche finanzielle Belastung durch eine Kredittilgung kaum höher als durch die Monatsmiete.

Preise für Eigentumswohnungen je Quadratmeter

Berlin:
sehr gute Lage: 5.550 Euro
gute Lage: 4.290 Euro
mittlere Lage: 3.805 Euro

Frankfurt:
sehr gute Lage: 6.485 Euro
gute Lage: 4.650 Euro
mittlere Lage: 4.210 Euro

Hamburg:
sehr gute Lage: 7.455 Euro
gute Lage: 5.505 Euro
mittlere Lage: 4.985 Euro

München:
sehr gute Lage: 9.525 Euro
gute Lage: 7.220 Euro
mittlere Lage: 6.595 Euro

Stuttgart:
sehr gute Lage: 6.475 Euro
gute Lage: 4.880 Euro
mittlere Lage: 4.435 Euro

Immobilienpreise für Neuvertragsmieten pro Quadratmeter

Berlin:
sehr gute Lage: 18,50 Euro
gute Lage: 11,80 Euro
mittlere Lage: 9,50 Euro

Frankfurt:
sehr gute Lage: 26 Euro
gute Lage: 18,40 Euro
mittlere Lage: 15 Euro

Hamburg:
sehr gute Lage: 24,60 Euro
gute Lage: 16 Euro
mittlere Lage: 12,60 Euro

München:
sehr gute Lage: 30,10 Euro
gute Lage: 21,30 Euro
mittlere Lage: 18,50 Euro

Stuttgart:
sehr gute Lage: 20,40 Euro
gute Lage: 15,80 Euro
mittlere Lage: 13,40 Euro

Kaufpreise für Einfamilienhäuser pro Quadratmeter

Berlin:
sehr gute Lage: 5.435 Euro
gute Lage: 4.545 Euro
mittlere Lage: 3.815 Euro

Frankfurt:
sehr gute Lage: 5.955 Euro
gute Lage: 5.220 Euro
mittlere Lage: 4.750 Euro

Hamburg:
sehr gute Lage: 4.825 Euro
gute Lage: 4.235 Euro
mittlere Lage: 3.845 Euro

München:
sehr gute Lage: 9.145 Euro
gute Lage: 7.660 Euro
mittlere Lage: 6.870 Euro

Stuttgart:
sehr gute Lage: 6.255 Euro
gute Lage: 5.880 Euro
mittlere Lage: 5.615 Euro

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Wie es scheint, vollzieht sich die Entwicklung der Immobilienpreise seit 2016 dennoch langsamer. Obwohl sich die Kosten für Wohnraum in städtischen Gebieten wiederum erhöhten, minimierte sich der deutschlandweite Preisanstieg in Deutschland, bestätigen Immobilienmakler. Dementsprechend müssen Immobilienkäufer in großen Metropolen nach wie vor am tiefsten in die Tasche greifen und sich häufig auf die Unterstützung von einem Immobilienmakler einstellen. Auch Mieter werden weiterhin kräftig zur Kasse gebeten.

Aktuellen Angaben zufolge mussten Mieter für neue Verträge bis zu sieben Prozent höhere Mietkosten in Kauf nehmen als 2016. Diese Zahlen erreichten bei einigen bestehenden Wohnungen sogar über neun Prozent – vor allem in Großstädten wie Berlin, Düsseldorf, Köln, Frankfurt, München, Hamburg oder Stuttgart. Als Beweggrund für die hohe Immobiliennachfrage gelten die positive Arbeitsmarktsituation sowie gute Einkommensverhältnisse privater Haushalte. Auf Hypothekenzinsen ist hingegen kein erneuter Nachfrageschub zurückzuführen. Immobiliendarlehen sind zwar nach wie vor sehr preiswert. Dennoch bewegte sich die Zinsrate 2017 im Durchschnitt leicht über dem Vorjahresniveau. Ausgelastete Kapazitäten von Bauunternehmen führten außerdem zu einem Kostenanstieg für Bauvorhaben. Zudem treibt der Engpass an verfügbarem Bauland die Kosten in die Höhe.

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