Eine Wohnungsbewertung beantwortet die Frage, wie viel Geld eine Wohnung wert ist. Diese Frage stellt sich vor allem dann, wenn eine Eigentumswohnung veräußert werden soll. In dieser Situation ist es wichtig, realistische Angebotspreise festzulegen. Einer der wichtigsten Faktoren für eine Wohnungsbewertung ist die Lage des Objekts. Die Lage der Immobilie wirkt sich maßgeblich auf den Quadratmeterpreis aus. Diese Quadratmeterpreise unterscheiden sich nicht nur zwischen einzelnen Ortschaften und Städten. Innerhalb eines Stadtgebiets weichen die Quadratmeterpreise in einzelnen Wohnvierteln ebenfalls voneinander ab.
Inhaltsverzeichnis
Faktoren der Wohnungsbewertung
Weitere, sind neben den oben erwähnten, Faktoren ebenso wichtig um eine korrekte Wohnungsbewertung zu erhalten:
Bewertung der Mikro- und Makrolage bei einer Wohnungsbewertung
Immobilienmakler differenzieren zwischen einer Mikro- und Makrolage. Die Mikrolage nimmt auf das unmittelbare Umfeld der Eigentumswohnung Bezug. Diese Aspekte werden bei einer Kennzeichnung der Mikrolage berücksichtigt. Weiterhin fließt die sogenannte Makrolage in die Wohnungsbewertung ein. Die Makrolage bezieht sich auf das Gebiet, in dem sich die Wohnung befindet. Wie stark ist die Wirtschaftskraft rund um die Immobilie? Sind genügend Arbeitsplätze vorhanden und wird die Wirtschaft gefördert? Diese Fragen stehen im Fokus der Bewertung der Makrolage. Des Weiteren ist dieser Teilbereich der Wohnungsbewertung durch die Verkehrsanbindung an die gesamte Region, Bevölkerungsstruktur und Landschaft gekennzeichnet.
Beispiele für beeinflussenden Kriterien bei einer Wohnungsbewertung
- Mikro- und Makrolage
- Baujahr
- Zustand
- Etage
- Grundriss
- Zimmeranzahl
- Ausstattung der Wohnung
Zustand des Hauses
Der Zustand des kompletten Hauses wirkt sich ebenfalls auf die Wohnungsbewertung aus. Allerdings steigert sich der Verkaufswert der Wohnung nicht durch eine besonders teure Einbauküche oder ähnliches Inventar. Vielmehr werden die Posten begutachtet, die bei einer Sanierung ausschlaggebend sind. Der Zustand der Leitungen, des Dachs, der Fenster oder Heizungsanlage wird im Rahmen der Bewertung unter die Lupe genommen. Werden diese Details dem derzeitigen energetischen Niveau gerecht, beeinflussen diese Komponenten die Wohnungsbewertung positiv.
Ausschlaggebend sind zudem das Erscheinungsbild und die Architektur des Hauses. So wirken sich Eigentumswohnungen in einem Neubau oder gut erhaltenen Altbau positiv auf die Bewertung aus. Eine wichtige Rolle spielt ebenfalls die Etage, in der sich die Wohnung befindet. Beispielsweise erreichen Erdgeschosswohnungen aufgrund der Einbruchsgefahr zumeist nur ein niedrigeres Preisniveau als Wohnungen oberer Stockwerke. Zudem fließen Faktoren wie ein Balkon, eine Terrasse oder ein günstiger Grundriss in die Bewertung der Räumlichkeiten ein.
Anteile am Gemeinschaftseigentum: ein weiterer Bewertungsfaktor
Zusätzlich zu der Wohnung verfügen Besitzer der Immobilie über Anteile am sogenannten Gemeinschaftseigentum. Diese Anteile beziehen sich beispielsweise auf Gemeinschaftsräume samt Trockner und Waschmaschine, das Treppenhaus, Fahrstühle, die Heizungsanlage oder Versorgungsleitungen. Je moderner und gepflegter das komplette Gemeinschaftseigentum erscheint, desto besser wird die Wohnung bewertet.
Eine Schlüsselrolle nimmt bei einer Überprüfung des Wohnungswerts die Frage ein, ob das Objekt vermietet oder frei verfügbar ist. Zumeist erzielen freie Immobilien einen höheren Wert als vermietete Wohnungen. Eine freie Wohnung wird im Regelfall einfacher veräußert, weil die Interessentengruppe größer als bei einem vermieteten Objekt ist. Wer eine freie Eigentumswohnung kauft, benötigt diese entweder zur Eigennutzung oder als Kapitalanlage. Freie Wohnungen bieten den Käufern die nötige Entscheidungsfreiheit, ob sie die Immobilie selbst nutzen oder an andere Personen vermieten möchten. Ausnahmen sind Wohnobjekte in sozial schwachen Gebieten. In diesen Regionen ist es möglicherweise vorteilhaft, die Immobilien vermietet zu veräußern.
Methoden der Wohnungsbewertung
Eine Wohnungsbewertung ist über mehrere Wege möglich. Eine Option ist es, den Immobilienwert selbst zu bestimmen. Unter Berücksichtigung der bereits erwähnten Komponenten ist es wichtig, die Bewertung durch Recherchen von Inseraten aus dem Internet oder der Zeitung zu ergänzen. Darin aufgeführte Eigenschaften sollten mit der eigenen Wohnung verglichen werden.
Eine andere Lösung ist eine Wohnungsbewertung im Internet. Mehrere Internetseiten bieten die Möglichkeit, die eigenen vier Wände kostenfrei zu bewerten. Für diese Überprüfung genügt es, einige Immobilienmerkmale in eine Suchmaske einzugeben. Doch das durch die Internetseiten ermittelte Resultat ist nicht 100%ig fundiert. Wer die Wohnungsbewertung als Basis für einen Wohnungsverkauf nutzen möchte, sollte von dieser Methode Abstand nehmen. In diesem Fall ist es sinnvoll, sich an einen Immobilienexperten zu wenden.
Die Vorteile der Beauftragung eines Immobilienmaklers
Ein kompetenter Ansprechpartner ist ein Immobilienmakler, der jedoch mit dem lokalen Immobilienmarkt vertraut sein muss. Ist dieser Makler zusätzlich auf Wohnungen als Objekttyp spezialisiert, sind gute Voraussetzungen für eine realistische Wohnungsbewertung gelegt. Damit die Bewertung sowie die damit verbundene Festlegung des Preises so positiv wie möglich verlaufen, sollte der Immobilienmakler jedoch mit Bedacht ausgewählt werden. Daraufhin wird der Immobilienmakler eine Vor-Ort-Besichtigung durchführen, bei der alle wichtigen Daten zur Erstellung der Wohnungsbewertung erfasst werden.
Eine Alternative zum Immobilienmakler ist ein Gutachter. Diese Immobilienexperten erstellen Gutachten. Allerdings ist diese Methode relativ teuer. Häufig entscheiden sich Immobilienbesitzer für diesen Weg, wenn Sie eine Wohnungsbewertung benötigen, die vor dem Gericht präsentiert werden muss. Wer sein Eigenheim jedoch nur privat verkaufen möchte, muss nicht zwangsläufig ein offizielles Wertgutachten vorlegen.