Immobilienmakler sind entweder bei einem Unternehmen angestellt oder selbständig tätig. Abhängig vom Arbeitgeber, der Arbeitsregion sowie der Situation weichen die Verdienste der Immobilienexperten deutlich voneinander ab. Das jährliche Einstiegsgehalt beläuft sich auf etwa 36.000 Euro. Selbständige Makler verdienen jährlich zwar rund 70.000 Euro, müssen von diesem Gehalt jedoch auch die Personal- und Bürokosten übernehmen. Die Top-Verdiener unter Immobilienmaklern sind Manager, auf deren Gehaltsabrechnung üblicherweise ein jährlicher Brutto-Verdienst von 100.000 Euro aufgelistet ist.
Inhaltsverzeichnis
Je größer der Erfolg, desto höher die Provision
Ein wichtiger Faktor zur Berechnung des Gehalts von einem Immobilienmakler ist dessen Erfolgsquote. Je häufiger eine Vermittlung von Immobilien erfolgt, desto höher sind die Provisionen. Die Höhe der Provision hängt in erster Linie davon ab, ob Miet- oder Kaufobjekte vermittelt werden. Bei einem Kauf oder Verkauf des Grundbesitzes beläuft sich die Maklerprovision auf durchschnittlich drei bis sieben Prozent des Objektpreises. Wird die Immobilie vermietet, wird die Courtage auf maximal zwei Monats-Kaltmieten zuzüglich einer Mehrwertsteuer von 19 Prozent angesetzt. Dieses preisliche Limit ist gesetzlich geregelt. Allerdings dürfen Immobilienmakler diese Verdienste nur einfordern, wenn sie selbständig tätig sind und die Immobilien dadurch allein vermitteln. Die Verdienste festangestellter Makler sind mit dem jeweiligen Arbeitgeber vertraglich vereinbart.
Folgende Liste gibt darüber Aufschluss, welche Maklerprovisionen – abhängig vom jeweiligen Verkaufspreis – die Immobilienmakler pro Bundesland ansetzen dürfen:
- Baden-Württemberg: höchstens 7,14 Prozent
- Bayern: höchstens 7,14 Prozent
- Berlin: höchstens 7,14 Prozent
- Brandenburg: höchstens 7,14 Prozent
- Bremen: höchstens 5,95 Prozent
- Hamburg: höchstens 6,25 Prozent
- Hessen: höchstens 5,95 Prozent
- Mecklenburg-Vorpommern: höchstens 5,95 Prozent
- Niedersachsen: je nach Region 4,76 – 7,14 Prozent
- Nordrhein-Westfalen: höchstens 7,14 Prozent
- Rheinland-Pfalz: 7,14 Prozent (partiell geringer)
- Saarland: höchstens 7,14 Prozent
- Sachsen: höchstens 7,14 Prozent
- Sachsen-Anhalt: höchstens 7,14 Prozent
- Schleswig-Holstein: höchstens 7,14 Prozent
- Thüringen: 7,14 Prozent (partiell niedriger)
Gehen die Immobilienmakler keinem eigenen Gewerbe nach, sind sie in aller Regel bei einer Sparkasse, Bank oder einem Immobilienbüro angestellt. Durch diese Festanstellungen erlangte Verdienste sind zum Teil ebenfalls sehr lukrativ. Hier erhalten die Makler ein vertraglich vereinbartes Festgehalt. Möglicherweise wird für ein vermitteltes Objekt zusätzlich ein Teil der Provision an die Immobilienmakler ausgezahlt. Den großen Vorteil bietet jedoch die finanzielle Planungsicherheit, da die Gehälter unabhängig von jeglicher Auftragslage ausgezahlt werden.
Diese Faktoren beeinflussen das Makler-Gehalt
Der im Bruttobetrag angegebene Jahresverdienst eines Immobilienmaklers hängt von verschiedenen Komponenten ab. Neben dem Bundesland sowie dem Standort wirken sich etwaige Qualifikationen und Spezialisierungen auf den Makler-Verdienst aus. Zusätzlich wird die Höhe der Provision bzw. des Gehalts durch die Marktlage beeinflusst. Tendenziell müssen in Ostdeutschland tätige und ansässige Immobilienmakler geringere Gehälter in Kauf nehmen als ihre Kollegen aus Westdeutschland. Zudem ist das Gehaltsniveau von in Großstädten ansässigen Immobilienunternehmen relativ hoch (Immobilienmakler in den Städten). Die derzeitige Wirtschaftssituation der jeweiligen Bundesländer beeinflusst die Verdienstmöglichkeiten zusätzlich. Immobilienmakler mit dem durchschnittlich geringsten Einkommen müssen mit einem Jahresverdienst von rund 25.000 Euro vorliebnehmen. Doch zumeist wird ein Einstiegslohn von 36.000 Euro pro Jahr angegeben. Nach oben hin sind den Gehaltsmöglichkeiten nur wenige Grenzen gesetzt – zumindest in einigen Immobilienbereichen.
Vor- und Nachteile der Selbständigkeit
Wer sich als Immobilienmakler den Traum von der eigenen Selbständigkeit erfüllen möchte, muss zwar auf ein festes Einkommen verzichten. Allerdings fallen die Provisionen für jede erfolgreiche Vermietung oder Verkäufe höher aus. Im Gegenzug sind die Nebenkosten höher, die Makler für das Marketing, Personal, Büro sowie Unterlagen stemmen müssen. All diese Kosten müssen vom Reingewinn abgezogen werden. Außerdem sollte ein selbständiger Immobilienmakler bedenken, für die Entrichtung von Steuern sowie der Krankenversicherung selbst finanziell aufkommen zu müssen. Die Durchschnittverdienste eines selbständigen Immobilienmaklers sind nur schwer kalkulierbar. Beispielsweise wirken sich berufliche Erfolge sowie die aktuelle Marktsituation ausschlaggebend auf das Gehalt Selbständiger aus. Erfahrungsgemäß können Immobilienmakler mit einem Durchschnittsgehalt von 2.500 bis 6.000 Euro rechnen. Aus diesen Zahlen ergibt sich ein Jahresverdienst von etwa 30.000 bis 72.000 Euro. Allerdings beziehen sich diese Werte auf den Umsatz, von dem der Netto-Gewinn noch abgezogen werden muss. Diese Zahlen können sich nach oben korrigieren. Schließlich ist der Umfang der Gewinne in hohem Maße von der Initiative und Strategien der Immobilienmakler abhängig.
Sonderfall Luxusmakler
Andere finanzielle Verhältnisse liegen bei sogenannten Luxusimmobilienmaklern vor. Die Gehälter von in diesem Segment agierenden Maklern sind zum Teil wesentlich höher. Grundlage bilden die wesentlich höheren Kaufpreise, die für Luxusimmobilien erzielt werden. Dementsprechend hoch fallen die Provisionen aus. Die beruflichen Aktivitäten sind zwar mit denen eines Immobilienmaklers des klassischen Immobiliensegments gleichzusetzen. Dennoch ist es für Luxusmakler schwieriger, über einen längeren Zeitraum das Vertrauen des lukrativen, aber dennoch anspruchsvollen Kundenstamms zu gewinnen. Ob ein Immobilienmakler generell eine Tätigkeit in Festanstellung oder als Selbständiger bevorzugt, muss jeder für sich selbst entscheiden. Wer auf Sicherheit großen Wert legt, wird sich vermutlich in einer Festanstellung wohler fühlen. Wer nach Erfolg und einem hohen Verdienst strebt, trifft mit einer selbständigen Tätigkeit eine gute Wahl.